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Sonntag, 19 Juni 2022 14:03

Selbstreinigendes Glas? So funktioniert es!

Glasschiebewand nach Maß Glasschiebewand nach Maß pixabay

Große Glasflächen erfreuen sich im Rahmen einer zeitgemäßen Architektur einer überaus großen Beliebtheit. Allerdings stellen sich diejenigen, die sich in ihrer Immobilie gerne an großflächigen Glaselementen erfreuen möchten, selbstverständlich auch die Frage, wie diese bestmöglich sauber gehalten werden können.

 

Die Antwort darauf stellt die innovative Nanotechnologie dar, die selbstreinigendes Glas ermöglicht. Wie etwa bei einer Glasschiebewand nach Maß von diesem profitiert werden kann, erklärt der folgende Beitrag.

Selbstreinigendes Glas – Das steckt dahinter

Damit die Funktion der Selbstreinigung bei einer Oberfläche aus Glas funktionieren kann, sind bestimmte Beschichtungen nötig, etwa aus Titanoxid. Durch diese gestalten sich die Eigenschaften der Glasfläche hydrophil und fotokatalytisch. Um die Vorteile dieser Eigenschaften ausnutzen zu können, ist jedoch nicht nur Sonnenschein, sondern ebenfalls Regenwasser nötig. Die Sonneneinstrahlung sorgt dafür, dass organische Verschmutzungen auf dem Glas zersetzt werden – das Regenwasser trägt diese dann anschließend ab.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Scheibe vollständig von dem Regen getroffen wird. Der Fall ist dies in der Praxis oft jedoch noch bei Glasfassaden von Einkaufzentren oder Bürogebäuden, denn Privathäuser weisen häufig Fenster auf, die durch den Dachvorsprung geschützt werden. Sollte lediglich der untere Bereich der Scheibe mit dem Regenwasser in Kontakt kommen, ist im oberen Bereich so noch immer eine manuelle Reinigung notwendig, um sämtlichen Schmutz zu beseitigen.

Die Fotokalyse als erster Schritt der Reinigung

Die Selbstreinigung des Glases kann bei organischen Verschmutzungen ausgenutzt werden, also etwa bei Blütenstaub, Vogelkot, Harzen oder Wasserflecken. Um ihre Zersetzung auf der Oberfläche des Glases zu ermöglichen, kann jedoch nicht auf das bereits erwähnte Sonnenlicht verzichtet werden.

Die Beschichtung sorgt im Zusammenspiel mit dem Licht der Sonne dafür, dass zwischen dem Glas und der jeweiligen Verschmutzung keine feste Verbindung eingegangen wird. Sollte die Glasscheibe über einen längeren Zeitraum nicht mit der Sonneneinstrahlung in Kontakt kommen, beispielsweise, weil die Jalousien heruntergelassen sind, kann die Selbstreinigung erst wieder funktionieren, wenn sich die Scheibe für eine gewisse Zeit mit Sonnenlicht aufladen konnte.

Der hydrophile Effekt

Um dafür zu sorgen, dass auch ein Abspülen der Verschmutzungen stattfindet, ist es nötig, dass Regenwasser mit der Scheibe großflächig in Kontakt kommt. So ist es möglich, dass der Schmutz ohne jegliche Rückstände von der Glasfläche verschwindet.

Von diesem Effekt kann besonders bei Terrassenüberdachungen, Carports oder Wintergärten maßgeblich profitiert werden, da die Scheiben in diesen Fällen im Gesamten mit dem Regen in Kontakt kommen und außerdem für einen schnellen Abfluss des Regenwassers gesorgt ist.

Selbstreinigendes Glas für den geringsten Pflege- und Reinigungsaufwand

Im Wintergarten stellen selbstreinigenden Glasflächen einen besonders großen Vorteil im Alltag dar. In der Regel zeichnen sich Wintergärten schließlich durch eine umfassende Verglasung auf allen Seiten aus, sodass auch Stellen auftreten, die nur schwer zu erreichen sind, wie etwa das Dach der Konstruktion. Auch die Reinigung von Dachfenstern kann sich daneben als überaus schwierig gestalten – danach lohnt sich auch in diesem Bereich der Einsatz von selbstreinigendem Glas in hohem Maß. Um sicherzustellen, dass die Verschmutzungen durch das Regenwasser optimal entfernt werden können, sollte die Neigung des Daches jedoch mindestens zehn bis 15 Grad entsprechen.

Durch selbstreinigendes Glas ergibt sich darüber hinaus der überaus willkommene Effekt, dass eine Ersetzung oder eine Auffrischung der funktionellen Beschichtung im Laufe der Zeit nicht nötig ist. Sollte sich das Fenster als intakt zeigen, kann auch die Selbstreinigung einwandfrei ablaufen.