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Montag, 14 September 2020 10:13

Favoritner Kapazität

Escape The Room Wien Escape The Room Wien

Der zehnte Bezirk hat so manches an attraktiven Ausflugszielen aufzuweisen. Heißt es. Wenn man dann tatsächlich eines Tages vor die Aufgabe gestellt wird, auch etwas ausfindig zu machen, was rundherum paßt und allen zusagt, sieht es vielleicht nicht mehr so einfach aus.

 

Kapelle

Ich höre den erlösenden Tusch, einer meiner Vorschläge scheint gewisses Wohlwollen beim geneigten Publikum hervorgerufen zu haben. Nein, heute soll weder das Amalienbad besichtigt werden noch das Arbeiterheim, weder soll's nach Oberlaa gehen, noch zum Waldmüllerpark oder zum Wasserturm. Wahrscheinlich sind momentan ausländische Namen zugkräftiger, wer weiß. Die aufmerksame innovative sowie neugierige Kommission (wer sagt heute noch "Familienmitglieder" dazu?) hat ihr Kreuzchen bei der Zeile "Escape The Room Wien" gemacht.

Kapitän

Wir sind an Ort und Stelle angekommen. Geheimnisvolle Umgebung. Gedämpftes Licht (kommt mir vor). Alle Augen auf mich gerichtet (kommt mir vor). Eventuell auch auf eine geheimnisvolle Inschrift. https://www.openthedoor.at/ Was, bitte schön, und auf welcher Grundlage vor allem, erwarten diese sich betont ahnungslos gebenden Familienkommissionsmitglieder von mir? Nur, weil ich halt der Klügste, Belesenste und allgemein Geschickteste in dieser ansonsten leider nur durchschnittlich begabten Familie bin?

Kapitel

Das Spiel gefällt allen, uff, so ein Glück! Ich bin erleichtert. So ein kindisches Rätselchen löse ich sicher mit links, da kann ich ruhig, betont ostentativ, die erste halbe Stunde Däumchen drehen und die mitgebrachte Zeitung lesen. Die einzelnen Stationen oder Mosaiksteinchen oder wie auch immer das hier offiziell genannt wird, lassen sich doch zweifelsohne ruckzuck zusammenfinden und -setzen.

Kapital

Es ist passiert! Ich wurde endlich (zu guter Letzt) von den sichtbar beunruhigten (ratlosen? aufgebrachten?) Kommissionsfamilienmitgliedern gebeten, mich an der Auflösung des Rätsels zu beteiligen. Ich mache mich bereitwillig ans Werk, die Uhr beginnt zu meinem Leidwesen immer lauter und unbarmherziger zu ticken, an der Stirn beginnt etwas zu perlen, es beginnt sich ein hartnäckiger Gedanke irgendwo in meinem Unterbewußtsein, direkt über der Wahrnembarkeitsschwelle, einzunisten: Ob es technisch möglich ist, daß ein ehrenwerter Familienkapitän sein eingesetztes Familienkapital verspielt?

Kapitulant

Gibt es hier vielleicht irgendwo einen Alarmknopf, um den Hinterausgang zu öffnen? Frage ich harmlos. Drücke dich gefälligst nicht so eskapistisch aus, kapiert? Höre ich als Antwort.